Schlabscheider: Aktiv vs. Passiv — Funktionsweise, Symptome und wann eine Wartung nötig ist

2025-09-28
Schlabscheider: Aktiv vs. Passiv — Funktionsweise, Symptome und wann eine Wartung nötig ist

Schlabscheider: Aktiv vs. Passiv — Funktionsweise, Symptome und wann eine Wartung nötig ist

Der Ölabscheider (auch Kurbelgehäuseentlüftung genannt) gehört zu den unscheinbaren Bauteilen im Motor. Oft wird er übersehen – bis er defekt ist. Dabei spielt er eine entscheidende Rolle für die Lebensdauer des Motors, die Dichtheit der Systeme und die Einhaltung von Emissionsgrenzen.

In diesem Artikel erfährst du:

  • was ein Ölabscheider ist und wozu er dient,

  • den Unterschied zwischen passiven und aktiven Systemen,

  • typische Symptome bei Defekten,

  • wann eine Wartung oder ein Austausch sinnvoll ist,

  • und wie du den Ölabscheider pflegen kannst, um teure Schäden zu vermeiden.

Was ist ein Ölabscheider und warum ist er wichtig?

Während des Motorbetriebs gelangen unverbrannte Gase aus den Zylindern ins Kurbelgehäuse. Dort vermischen sie sich mit Ölnebel. Ohne kontrollierte Ableitung würde sich Druck im Kurbelgehäuse aufbauen, was zu Undichtigkeiten, Ölverlust und Leistungsverlust führen kann.

Der Ölabscheider sorgt dafür, dass diese Gase kontrolliert in den Ansaugtrakt zurückgeführt und dort erneut verbrannt werden. So bleibt das Druckverhältnis im Kurbelgehäuse stabil und die Emissionen sinken.


Passiver vs. aktiver Ölabscheider — die Unterschiede

Obwohl beide Systeme denselben Zweck erfüllen, unterscheiden sie sich in Aufbau und Genauigkeit:

Merkmal Passiver Ölabscheider Aktiver Ölabscheider
Funktionsweise einfache Konstruktion mit Membran oder Rückschlagventil elektronisch gesteuert / integriertes Ventil
Präzision weniger exakt, grobe Steuerung passt sich aktiv den Betriebsbedingungen an
Einsatz häufiger in älteren Motoren Standard in modernen Motoren
Vorteile günstig, robust, leicht zu tauschen bessere Kontrolle, geringere Ablagerungen
Nachteile neigt zu Ölmitriss aufwändiger und teurer bei Defekt

Aktive Systeme sind heute gängiger, da sie exakter arbeiten und das Ansaugsystem sowie die Turbolader weniger stark verschmutzen.


Typische Symptome eines defekten Ölabscheiders

Wenn der Ölabscheider nicht mehr korrekt arbeitet, zeigen sich oft folgende Anzeichen:

  1. Erhöhter Ölverbrauch – Öl gelangt in den Ansaugtrakt und wird verbrannt.

  2. Blauer Rauch aus dem Auspuff – deutet auf Öl im Brennraum hin.

  3. Unruhiger Motorlauf oder Zündaussetzer – durch „Falschluft“ bei defekter Membran.

  4. Öllecks am Motor – verursacht durch Überdruck im Kurbelgehäuse.

  5. Pfeif- oder Zischgeräusche – typisch bei undichten Membranen oder klemmenden Ventilen.

  6. Leistungsverlust und höherer Verbrauch – Störungen im Ansaugsystem wirken sich direkt auf die Performance aus.

Wer diese Warnsignale ignoriert, riskiert Folgeschäden wie verschmutzte Turbolader, zugesetzte Ansaugkrümmer oder sogar kapitalen Motorschaden.


Wie lässt sich der Zustand prüfen?

Einige Tests kannst du selbst durchführen:

  • Öldeckel-Test: Motor im Leerlauf laufen lassen, Öldeckel öffnen – wird er stark angesaugt oder „tanzt“, ist der Ölabscheider oft defekt.

  • Schläuche kontrollieren: Starker Ölfilm oder Emulsion („Mayonnaise“) deuten auf Probleme hin.

  • Abgase beobachten: Blauer Rauch oder erhöhter Ölverbrauch sind klare Hinweise.

  • Diagnosetools: In Werkstätten wird das Unterdruckverhalten im Ansaugtrakt geprüft.


Wann sollte man den Ölabscheider warten oder austauschen?

Da er ständig hohen Temperaturen, Ölnebel und Ablagerungen ausgesetzt ist, verschleißt der Ölabscheider mit der Zeit.

  • Bei Symptomen wie Rauch, Leistungsverlust oder Ölverbrauch sollte er sofort geprüft werden.

  • In einfachen Systemen genügt oft der Austausch von Membran oder Ventil.

  • In modernen Motoren ist der Ölabscheider häufig mit dem Ventildeckel integriert – hier muss meist das komplette Modul ersetzt werden.

  • Empfehlenswert ist die Kontrolle bei jeder größeren Motorwartung, z. B. beim Zahnriemenwechsel.


Kosten für Reparatur und Austausch

Die Preise hängen stark vom Fahrzeug und der Bauart ab:

  • Einfache Systeme: 100–200 € für Ventil oder Schläuche.

  • Komplette Module: 200–400 € für Teile + 300–600 € Arbeitskosten.

  • Aktive Systeme mit integriertem Ventildeckel: 500–1200 € für Teile, Gesamtkosten bis zu 1500 €.

Zusatzkosten entstehen durch mögliche Folgeschäden, wenn der Ölabscheider zu lange defekt bleibt.


Pflege-Tipps für lange Lebensdauer

  1. Regelmäßiger Öl- und Filterwechsel – frisches Öl reduziert Schaumbildung und Ablagerungen.

  2. Nur freigegebenes Öl verwenden – falsche Viskosität beschleunigt den Verschleiß.

  3. Schläuche und Dichtungen prüfen – frühzeitig austauschen, wenn sie spröde oder rissig sind.

  4. Kurze Strecken vermeiden – Kondenswasser fördert Schlamm- und Emulsionsbildung.

  5. Werkstatt-Check nutzen – bei jeder Inspektion auch die Kurbelgehäuseentlüftung kontrollieren lassen.

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